Traurige Meldung für Fulvia-Fans: Mario Mannucci, langjähriger Beifahrer von Sergio Barbasio und Sandro Munari hat uns verlassen
Internet macht’s möglich. Beim Surfen in einschlägigen Blogs stößt man (?) auf Nachrichten, die nachdenklich stimmen. Die Garde der erfolgreichen Lancia-Piloten und nun auch Copiloten der 1960er- und 1970er-Jahre verlässt uns. Tony Fall 2007, Ove Andersson und Pat Moss-Carlsson 2008, Harry Källström 2009 und nun Mario Mannucci 2011.
Erfreulich ist, dass viele der damals Aktiven noch immer in der Szene unterwegs sind und von Bewerb zu Bewerb reisen und die Begeisterung der „Zurückgebliebenen“ freundlich entgegennehmen: Rauno Aaltonen, Simo Lampinen, Amilcare Ballestrieri, Sandro Munari, Raffaele Pinto, Silvio Maiga und Arnoldo Bernacchini. Die Blogs sind voll mit Fotos der älteren Herren, die sich vor ihren ehemaligen Wettbewerbsautos fotografieren lassen.
Mario Mannucci war oft in Österreich zu Gast:
- 1970 – Semperit-Rallye mit Sergio Barbasio – die Geschichte mit der abgerissenen Halbachse 20 km vor dem Ziel in Schwechat und der Weiterfahrt am Abschleppseil. 8. Platz
- 1970 – 1000 Minuten Rallye mit Simo Lampinen – die Geschichte der „fremdsprachlichen“ Kommunikation im Rallyeauto, die Helmut Neverla so gut beschrieben hat. 1. Platz
- 1971 – Semperit-Rallye mit Sandro Munari – keine Geschichten, Profis erfüllen ihren Auftrag. 1. Platz
- 1971 – 1000 Minuten Rallye mit Sandro Munari – noch im Kampf um die Europameisterschaft mit Sobieslav Zasada. 1. Platz
- 1973 – Semperit-Rallye mit Sandro Munari – trainiert, wegen Krankheit von Munari nicht gestartet
- 1973 – 1000 Minuten Rallye mit Sandro Munari – trainiert, die Veranstaltung musste wegen fehlender Genehmigungen kürzestfristig abgesagt werden.
Mario Mannucci begann 1966 als Fahrer des Jolly Clubs auf Fulvia 1,3 HF, war ab 1968 Beifahrer bei der jungen Garde A. Ballestrieri und S. Barbasio, ab 1971 der ständige Beifahrer von Sandro Munari bis Ende 1975 – die große Erfolgszeit der 1,6 HF und des Stratos. Nach diesen Erfolgsjahren fuhr er noch sporadisch mit anderen italienischen Fahrern wie Fassina, Vuldafieri und Cunico, wechselte dann in die Organisation der Sportabteilung(en).
Für Außenstehende war er der eher unscheinbare Beifahrer des großen Sandro, er sprach kaum andere Sprachen als Italienisch, führte aber seine Fahrer zu über 20 Siegen. Er hatte die Liste seiner Einsätze akribisch in einer Excel-Datei zusammengestellt, was außergewöhnlich und für Historiker sehr erfreulich ist.
Arrivederci Mario!
E. Marquart / 12.2011