Planai – die dritte oder die zehnte?
Aus unserem Archiv – knapp vor der 2017er-Veranstaltung ein Rückblick auf Helmut Neverlas Erlebnisse im Jahr 2007
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Auffahrt zur Planai
Sie kennen schon den Anfang ? …..die letzen Silvesterraketen sind gerade verglüht, da kommen die ersten Oldtimer ins Ennstal, um an der Planai-Classic teilzunehmen.
Auch ich kann es nicht lassen und habe heuer zum dritten Mal die .Spikereifen auf meiner Fulvia montiert und bin nach Gröbming gefahren um an der zehnten Planai-Classic teilzunehmen. Das Wetter war bis einen Tag vor dem Start eher für eine Frühlingsrallye geeignet, aber Helmut Zwickl und Co müssen einen heißen Draht zu Petrus haben, da es einen Tag vor dem Start heftig zu schneien begann und das Ennstal in eine zauberhafte Winterlandschaft verwandelt wurde.
Kaum hatten wir die Papier- und die Technische Abnahme hinter uns, mussten wir uns auf die Rallye vor Ort vorbereiten. Das wichtigste war einmal die Referenzstrecke abzufahren, um unseren Twinmaster zu kontrollieren bzw. neu zu justieren. Zum Glück hatte ich schon zuhause wichtige Vorarbeit geleistet und mit Hilfe von Werner Fessl die richtigen Zahnräder eingebaut so dass wir nichts ändern mussten.
Trabrennbahn in Gröbming
Wie Sie sich vielleicht noch erinnern können, habe ich vor zwei Jahren ein wenig gejammert wie schwierig es ist, bei der Fulvia bedingt durch den Vorderradantrieb eine genaue Wegmessung im Winter durchzuführen, da sich beim Beschleunigen auf Eis und Schnee die Antriebsräder immer wieder durchdrehen und die Wegmessung daher ungenau und mehr zur Schätzung wird. Darum haben meine grauen Gehirnzellen sich was einfallen lassen, und wir haben den Tachoantrieb auf die Hinterachse verbannt – das hat sich als bestens bewährt und wir können das nur weiterempfehlen.
Die Rallye begann wie immer mit der Prüfung auf der Trabrennbahn in Gröbming und dem Kennenlernen der anderen Teilnehmer. Das Teilnehmerfeld war wahrscheinlich von den Namen her besser belegt als ein Lauf zur österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft, denn ein Manfred Stohl, ein Andreas Aigner sowie Kris Rosenberger und Raimund Baumschlager fahren schon seit Jahren nicht mehr gemeinsam einen Meisterschaftslauf. Das Teilnehmerfeld war bunt wie in den letzen Jahren, aber 2007 waren zum ersten Mal waren drei Fulvias am Start. Kris Rosenberger hat sich eine Gruppe 4 Fulvia gebaut und hat, die bei dieser Rallye ihre Premiere gefeiert hat. Ich habe auch einiges dazu beigetragen und für dieses wunderschöne Auto ein paar Teile beigesteuert. Gerd Blankenhagen aus Deutschland brachte seine Zweitserie-HF an den Start und ich fuhr wie immer meine 1,6 HF. Stefan Hommel saß bei mir zum ersten Mal am „heißen“ Sitz und so erwarteten wir mit Spannung die erste Prüfung und diese haben wir trotz immer schlechter werdender Bahn ganz gut gemeistert.
Paarlauf der Fronttriebler
Manfred Stohl fuhr einen 290 PS starken Porsche und Baumschlager/Aigner fuhren gemeinsam einen Colani GT mit einem 140 PS starken Käfermotor.
Der eigentliche Start begann für uns kurz nach 17 Uhr bei fürchterlichem Wetter mit starkem Regen und etwas Nebel. Da der Start immer auch gleichzeitig Start zu einer Sonderprüfung war, waren Stefan und ich von Anfang an gefordert. Einige Kilometer nach dem Start hat sich der Regen in mehr als heftigen Schneefall verwandelt und die Straßen wurden zum internationalen Eisparkett. Das Wetter hat uns in dieser Nacht die ganze Pallette geboten , vom Eisregen bis zum wolkenbruchartigen Regen, übergehend in Schneefall, der so dicht war, dass wir nichts mehr sehen konnten und Fahren in Schrittgeschwindigkeit fast zur Lebensgefahr wurde. In dieser Nacht hatten wir insgesamt sieben Sonderprüfungen zu bewältigen, die verschiedene Anforderungen hatten .Auf unbekannte Zeitprüfungen folgten Prüfungen mit vorgegebenen Zeiten und das ging bis ca.21Uhr. Die letzte Prüfung dieses Tages ging wieder nach Gröbming zurück und diese konnten wir mit nur einer hundertstel Sekunde Abweichung gewinnen.
Am nächsten Tag gab es dann die letzte Herausforderung mit dem Bezwingen der Planaistrasse in zwei Läufen, die in der exakt gleichen Zeit zu bewältigen war. Da wir im Zwischenklassement unseren Vordermann nicht mehr einholen konnten und die hinter uns liegende Konkurrenten einen großen Abstand hatten, sind wir diese letzte Prüfung ziemlich locker angegangen und haben schlussendlich den elften Platz im Gesamtklassement halten können.
Einen sehr erfreulichen Endstand gab es diesmal für die gestarteten Fulvias. Unser Markenkollege Blnkenhagen aus Deutschland hat das Gesamtklassement für sich entscheiden können und stand ganz oben auf dem Treppchen. Wir wollen ihm auf diesem Weg noch einmal gratulieren.
Routinier Blankenhagen auf der Trabrennbahn Gröbming
Für mich war die Planai-Classic wie immer eine sehr schöne und anspruchsvolle Veranstaltung und ich überlege schon, was wir im nächsten Jahr besser machen können, um einmal auch auf der Treppe ganz oben zu stehen.
PS.: Wie immer können Sie auf meiner Homepage die schönsten Photos von der Planai bewundern. www.auto.neverla.at .
Helmut J. Neverla / 1.2007
0,64 Sekunden Differenz auf der Planai
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