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Es muss nicht immer eine Fulvia sein! Dieses Mal war es ein Integrale 16 V! Leider war das Ergebnis dank meiner Beifahrerkünste allerdings auch nicht besser. Gleichmäßigkeit als Sport mit Oldtimern erfordert eben Können und Routine.
Die Anzahl der Bewerbe für Oldtimer ist in Österreich erfreulich groß, eher regional als national oder international. Da funktioniert die Mundpropaganda: warst Du schon bei der ?? In kleineren Clubs organisiert reisen die Mitglieder nach entsprechender Mundpropaganda auch außerhalb ihrer Region. Bei Kurt Schimitzeks Veranstaltungen – Steirische Winterrallye und Rallye der 1000 Kilometer – ist die Beteiligung aus Oberösterreich erfreulich rege. Daher machte Kurt einen „Gegenbesuch“ in Neuhofen an der Krems, wo der ORC-Neuhofen Oldtimer Rallye Club – www.orc-neuhofen.at – zu Hause ist.
Er wählte aus seinem Lancia-Fuhrpark diesmal nicht die Fulvia – siehe Alpenfahrt Revival im September 2023 – sondern den Delta Integrale 16 V aus, der auch entsprechend präpariert ist. Die Elektronik, mehrfach rallyeerprobt bei der Rallye Monte-Carlo Historique, wurde im Integrale installiert, es wurde nur noch ein qualifizierter Beifahrer gesucht, denn der Kremstal-Classic eilt der Ruf als guter Oldtimerbewerb voraus. In der Not frisst der Teufel auch Fliegen – so durfte ich Anfangs Mai 2024 nach Neuhofen reisen, um die Chancen von Kurt auf ein Minimum zu reduzieren.
Es waren ab 9:30 Uhr ungefähr 200 km rund um Neuhofen im Kremstal – Neuhofen an der Krems – das Tor zum Kremstal – Startseite (neuhofen-krems.at) – mit Mittagspause in Dambach bis 17:00 Uhr meist auf herrlichen Nebenstraßen ohne Verkehr zurückzulegen. Zu einem richtigen Oldtimerbewerb gehören Sonderprüfungen, die den Streu vom Weizen trennen sollen. Aber welche Sonderprüfungen sollen das sein? Geschwindigkeiten über 50 km/ sind verboten, die Gleichmäßigkeit lässt sich mit verschiedenen technischen Mitteln überprüfen, aber welche Prüfungen sind anregend und machen Spaß? Messungen an unbekannten Stellen – ohne Elektronik kaum erfolgreich zu absolvieren, offene Messstellen (Lichtschranken oder Schläuche), aber wo? Der ORC-Neuhofen fand einen guten Kompromiss, als er zehn Sonderprüfungen auf mehr oder minder großen Plätzen vorschrieb. Orientierungssinn, Zeitgefühl und Fahrzeugbeherrschung als Voraussetzungen für Podiumsplätze.
Mit Hilfe eines ausgezeichneten Roadbooks mit fehlerfreier Kilometrierung wurden die fünfzig Teilnehmer geführt, fanden dort die Beschreibung der Sonderprüfungen verbal und bildlich dargestellt, konnten eigentlich nichts falsch machen. Nur – so wie Kurt und ich – patzen, wenn die praktische Wahrnehmung der Aufgabe vor dem vorher zurechtgelegten Plan inklusive exakter Zeitzählung abwich.
Wir teilten uns die Fehler, erreichten die Platzierung, die fast unserer Startnummer entsprach, hatten aber auf den kleinen Straßen großen Spaß – das waste-gate-Ventil wieherte ausreichend oft. Für den Beifahrer war es eine komfortable Reise ohne Leistungssorgen.
Danke an den Veranstalter, neben den sportlichen Anforderungen gab es eine perfekte Organisation vom Begrüßungsabend bis zur Preisverteilung wurden wir aufmerksam betreut. Die Ergebnisse waren pünktlich zur Stelle und transparent.
E. Marquart / 5.2024