Langjährige lancianews-Leser kennen wahrscheinlich unsere Berichte über die Castrol Sportwagen-Alpentrophy, einer Oldtimerveranstaltung mit dem Schwerpunkt britische Fahrzeuge. Seit der ersten Veranstaltung 1989 „verirren“ sich nur wenige nicht-britische Fahrzeuge nach Bad Ischl, was aber der Qualität der Veranstaltung keinen Abbruch tut.
Denn unter den wenigen Nicht-Briten ist besonders Helmut Neverla auf seiner Fulvia 1,6 HF zu erwähnen, weil er bis 2007 insgesamt drei Gesamtsiege nach Rekawinkel entführen konnte. Mit seiner Frau, Werner Lané und Stefan Hommel überraschte er erfolgreich die oberösterreichischen Veranstalter – nicht immer, denn den Gesamtsiegen folgten regelmäßig eher nicht erwähnenswerte Platzierungen. Dem Sieg 2007 folgte 2009 – die Trophy wird seit einigen Jahren im Zweijahresabstand gefahren – die „obligate“ Platzierung im hinteren Feld!
Und schuld war der Berichterstatter, der als mäßig begabter Beifahrer den möglichen atypischen Gesamtsieg 2009 verhinderte. Trotzdem werden wir uns gerne an den 2009er-Bewerb erinnern, es waren zwei interessante Tage in der kaiserlichen Sommerfrischenstadt Bad Ischl und der umgebenden Bergwelt, denn die Veranstaltung war gut konzipiert, brachte für die 90 Teilnehmer alle Ingredienzien einer hochwertigen Oldtimerveranstaltung:
- Attraktiver Start- und Zielort
- Wunderschöne Bergstraßen, die mit vernünftigen Zeitvorgaben zu fahren waren (Postalm, Turrach, Nockalm, Katschberg, Tauernpaß etc.)
- Einige transparente Sonderprüfungen, die ohne komplizierte Uhren-spielchen zu bewältigen waren
- Sehr gepflegte Gastlichkeit in Bad Ischl (Kurzentrum und Zauner) und auf der Turrach
- Typisches Salzkammergutwetter mit etwas Sonne und teilweise strömendem Regen.
Zwei Lancias bei der Castrol Sportwagen Alpentrophy 2009
Es waren nur zwei Lancia am Start, Winfried Brandlhofer/Martin Rinner auf Fulvia Sport 1,3S Baujahr 1971 und Helmut Neverla/Ernst Marquart auf Fulvia 1,6 HF Baujahr 1969. Nachdem Winfried Brandlhofen diesmal sogar eine Uhr mit Stoppuhrfunktion mitführte, konnte er seine Markenkollegen deutlich distanzieren, weil der Berichterstatter das Roadbook nicht aufmerksam genug gelesen hatte und so eine geheime Passierkontrolle aus der falschen Richtung angefahren wurde, was der Platzierung nicht gut bekam.
In Erinnerung wird uns besonders die Auffahrt auf die Postalm aus dem Süden bleiben, als bei nasser Fahrbahn und teilweisem Regen die beiden konträren Baukonzepte (Ferrari 365 GT 2+2 und Fulvia 1,6 HF) sich eine tolle Bergfahrt lieferten, bei der sicher nicht auf den Verbrauch geachtet worden war.
Hoffen wir auf das Gesetz der Serie, der Berichterstatter hat Helmut Neverla bereits fest versprochen dem vierten Gesamtsieg nicht im Wege zu stehen.
E. Marquart / 7.2009
PS: Gewonnen hat die Alpentrophy ein oberösterreichisches Ehepaar auf einem Porsche 911 T mit einer Gesamtabweichung von 1,55 Sekunden bei sechs Schlauchkontakt-Messstellen. Die Differenz zum zweitplatzierten Austin Healey 100 m betrug 0,22 Sekunden.