Das Gaisbergrennen 2013 – direkt in der Stadt Salzburg am Gaisberg
Bis in die späten 1960er-Jahre Bergrennenstrecke zur Berg-Europameisterschaft, als Mittelpunkt der hochklassigen Oldtimerveranstaltung – mit traditioneller Lancia-Beteiligung
Jetzt ist die einstmals „verrückte“ Idee der Salzburger Autonarren als „Muss-Veranstaltung“ für nicht ganz arme Oldtimerbesitzer wirklich etabliert – sie trotzt auch den Regenstürmen des „Frühlings“ 2013. Den Salzburger Schnürlregen kennt jeder Besucher der Salzachstadt – aber dass der schon im Mai so unerbittlich prasselt, ist ein Härtekriterium.
Begonnen hatte es mit der Rallye „Salz & Öl“, einer etwas anderen Oldtimer-Rallye im Herbst 2001, bei der nicht mehr die 1/100-Sekunden alleine Kriterium waren, sondern Navigation auf kleinen und kleinsten Straßen auf engem Raum mit flotten Schnitten. Dann erwachte die Tradition des Gaisbergrennens, „einst“ Bergeuropameisterschaftslauf mit entsprechender internationaler, professioneller Besetzung. Die in den 1960er-Jahren sanft entschlafende Tradition wurde gekonnt geweckt – man lockte mit Ausschreibung in nahezu allen Klassen der FIA: vom biederen Tourenwagen bis zum Formel-Renner.
Aber nicht nur das ein- oder mehrmalige Befahren des Berges sondern „natürlich“ ein Stadt-Rundkurs (gaaanz gleichmäßig), ein Rundkurs auf dem Salzburgring und eine Wertungsfahrt gehörten zum sportlichen Profil. Verbunden mit Gastlichkeit auf höchstem Niveau – Didi Mateschitz’ Hangar 7 als standesgemäße Abendlokation – lockten nahezu alle, die sich und ihr unbezahlbares Automobil zeigen wollen.
2013 hatten genannt
- 97 Sportwagen Baujahre 1924 bis 1969 (Bentley bis Lamborghini)
- 40 Tourenwagen Baujahre 1932 bis 1969 (Alfa 6C bis Steinmetz Opel – darunter sieben Lancia: Aprilia Bj. 1937, Aurelia B20, B20 GT, Flaminia GTL, Flaminia Coupé, und zwei Flaminia Super Sport)
- 40 Rennwagen Baujahre 1928 bis 1964 (Maserati bis Porsche 904).
Für schlanke 1.980,- €, mit angemessenem Fahrzeug und rechtzeitiger Anmeldung konnte man sich an den Salzburger Wasserspielen 2013 beteiligen.
Natürlich war Josef Mayrhofer unterwegs, als „Eingeborener“ trotzte er dem Wetter locker und stellte uns viele Fotos zur Verfügung – vielen Dank. Auch „natürlich“ war Dr. Kröpfl mit seiner Aurelia B20 GT wieder am Start: Platz 7 Gesamt (Klasse Platz 3), Wertungsfahrt Platz 4. Seine trockenen Kommentare kennen Sie ja bereits seit Jahren:
Lieber Herr Marquart,
ja, diesesmal hat uns der Stadt Grand Prix beim Gaisbergrennen ordentlich geärgert und abgeschüttelt. Die Patzer gehen dabei voll auf mein Konto, mein Beifahrer Gerhard hat seine Sache jedoch absolut perfekt gemacht. Schlussendlich ist noch der 3. Platz in unserer Klasse drinnen gewesen. Nichts desto trotz haben wir die Salzburger Wasserspiele jedoch voll genossen, dreimal den Gaisberg bei Nebel oben hinauf, das hat schon was!
Die Aurelia ist zur vollsten Zufriedenheit wie ein Uhrwerk gelaufen, auch die Bremsen sind perfekt, somit freuen wir uns schon sehr auf die Ennstal Classic!
Die Turiner Nummer ist von der Zahlenfolge ein Kleinod: Ist sie doch die Zulassungsnummer einer originalen Aurelia DaCorsa gefahren von Giovanni Bracco im Jahr 1953!!! Foto dazu auf Seite 103 des Buches:“Lancia Aurelia GT“ von Ferruccio Bernabò.“
Da erfolgt natürlich die Rückfrage des Schreibtisch-Hengstes: „Wie schnell fährt man auf den Gaisberg? Gibt es Zeitfenster oder volles Rohr mit Unterbrechungen?“
Antwort: „ja, die Gegensätze waren schon echt gut: Einige Tage zuvor mit dem Renngespann im Schneetreiben auf die Postalm, und dann drei Tage im strömenden Regen mit der Aurelia am Gaisberg und bei anderen Prüfungen. Auf den Gaisberg fährt man in der Regel zunächst „volles Rohr“, dann Zwischenhalt mit Zeitvernichten und dann im Schnitt ins Ziel, um die Idealzeit zu erreichen. Verrückt, was erwachsene Menschen so machen.“
Und der Höhepunkt für die Lancia-Gemeinde: Nach dem zweiten Platz 2012 erreichten Georg Geyer/Rudolf Pichler auf der „mausgrauen“ Aprilia Baujahr 1937 den Gesamtsieg 2013 mit 100 Punkten Vorsprung auf die Zweiten Wohlenberg/Wohlenberg auf Aston Martin DB3. Wir gratulieren ganz herzlich.
Die genauen Ergebnisse finden Sie auf der Homepage:
http://www.src.co.at/index.php?page=gaisberg und http://www.gpstt.eu/LR13/Gaisberg/
E. Marquart / 7.2013