Lancia Aprilia V6
Wie und wo erprobte Lancia den wegweisenden V6-Motor, der später die Aurelia berühmt machen sollte? In einer Aprilia, die entsprechend modifiziert wurde. Dieses einmalige Fahrzeug wurde restauriert und stellt heute den „Missing Link“ zur Aurelia dar …
Der Prototyp für die Motorisierung der Aurelia
In der Dezember-Ausgabe des englischen Clubjournals des LMC „VIVA LANCIA!“ wird ein faszinierendes Kapitel aus der Geschichte Lancias dargelegt: die Entwicklung des Aurelia Motors als Prototyp mit der Typenbezeichnung Tipo 538 in einer Aprilia montiert, solcherart der erste V6 Motor in einem Serienwagen.
Und diesen Wagen gibt es tatsächlich (wieder). Manfredi Lancia, Neffe von Gianni Lancia, hat den Prototypen-Motor wieder entdeckt und nach Restaurierung in seine Aprilia „montiert“. In dem Clubjournal berichtet er von der Restaurierung des V6 Motors und den erforderlichen Modifikationen im Motorraum der Aprilia: Motoraufhängung, Umbau der Vorderachse, Lenkung uvm.
Der Motor läuft nun wieder „auf der Strasse“. Manfredi Lancia berichtet, dass auch Gianni Lancia seinen „Segen“ zum Ergebnis erteilt hat und sich an die Probefahrten in dem Aprilia-Prototyp erinnerte.
Das Ergebnis muss ein kleiner Hot-rod sein: die Aprilia ist mit den rund 800 kg sehr leicht und bereits mit dem Serienmotor V4 mit und 40 PS Leistung extrem agil. Wie müssen sich da 60 PS in dem kleinen Wagen anfühlen? Wo doch in Anekdoten überliefert ist, dass Vincenzo Lancia vor Markteinführung der Aprilia Bedenken hatte, ob der Wagen gegenüber dem Vorgängermodell Augusta nicht zu schnell gewesen wäre?
Wer dazu mehr lesen möchte, dem sei Geoff Goldbergs Buch „Lancia and de Virgilio – at the centre“ empfohlen. Darin findet sich viele Dokumente und die Entwicklungsgeschichte des V6 Motors.
Lancianews Redaktion / 2.2015