Ein weiterer Zwischenbericht zur Lancia Flaminia Restaurierung
Der Winter verging, der Frühling verging, der Sommer lädt zur Arbeit in der heißen Werkstatt – Kleinteile organisieren, Reinigen, Chromteile auswählen und … und – Aluminiumschweißen!
Wir haben das letzte Mal im November 2007 von der Totalrestaurierung der Flaminia Convertibile berichtet – Halbe Sachen Zwischenbericht Nr. 5. Zwischenzeitlich hat Herr Sisyphos Fortschritte erzielt, die sich nur zum Teil interessentengerecht darstellen lassen. Wir versuchen es trotzdem, weil es wahrscheinlich der letzte Blick in das Karosserie-Innenleben der Flaminia sein wird. Die Hoffnung, dass im Herbst die Dienste eines Lackierers genutzt werden sollen, lebt.
Sie erinnern sich an die Aufnahmen vom November 2007, wo die Teile des Rahmens und der tragenden Elemente zusammengefügt worden waren, zum Teil mit überraschenden Details wie die Führung des Schaltgestänges. Aber auch Touring war bei der Anpassung der Aluminium-Karosserieteile recht flexibel. Unterschiede in der Länge zwischen linker und rechter Tür von ca. 1 cm waren „serienmäßig“. Die Feinjustierung der Türen wurde durch Verformung der C-Säule mit schweren Hämmern erreicht.
Neben dieser Wissenserweiterung wurden diverse Kleinteile, die dem Zahn der Zeit nicht standgehalten hatten, in der weiten Welt via ebay beschafft. Das Bild des Lüftermotors für den Innenraum zeigt auf dem Original-Teilezettel die Preisentwicklung über die Jahre, doch bald werden die Euros wieder die Lire eingeholt haben.
Die drei Vergaser zeigten an ihrer Außenseite eine sehr seltene Kennzeichnung: Die Firma Weber hatte unüblich groß und weithin sichtbar das Firmenetikett angebracht, was Kenner mit heller Freude feststellten und unserem Helden sofort unanständige Angebote dafür machten.
Höhepunkt und langherbeigesehnte schöpferische Tätigkeit war und ist allerdings die Aufbereitung der Aluminumteile und das Zusammenfügen mit dem Stahlrahmen. Nicht alleine die Anschaffung der entsprechenden Geräte, das Aneignen der notwendigen Fertigkeit des WIG-Schweißverfahrens sondern vor allem die Auswahl der erfolgversprechenden Karosserieteile waren formatfüllend. Aus wieviel Teilen mache ich zwei vordere Kotflügel, was ist bei welchem „Rohmaterial“ weniger verrottet, zu Tode repariert?
Ich hoffe, Sie freuen sich mit uns auf den nächsten Zwischenbericht, unziemliches Drängen erscheint allerdings nicht angemessen, weil neben Zeit auch Geld für Teile und Geräte vorhanden sein muß, das in normaler „bürgerlicher“ Arbeit erstmal verdient werden will.
E. Marquart (als Ghostwriter) / 7.2008