The missing link? Was sollte das Einzelstück Lancia Trevi bimotore?
Die englische Zeitschrift AUTOItalia bringt in ihrer Ausgabe November 2015 unter dem Titel „Double Vision“ einen vierseitigen Bericht über das automobile Einzelstück Lancia Trevi, den es von ruoteclassiche übernommen hat.
Der Lancia Beta Trevi „made by Giorgio Pianta“ in Amaranto Montebello mit Turiner Streifen “geistert” seit Jahren bei diversen Ausstellungen als bunter Aufputz herum, ohne dass man den Sinn des Einzelstück erklärt bekommen hat. Jetzt schließt der kurze Artikel einige Erklärungslücken und plötzlich passt die Einzigartigkeit in die Lancia (Sport)-Welt.
Lancia geriet anfangs der 1980-Jahre durch das Erscheinen des vierradgetriebenen Audi quattro trotz glorreicher Vergangenheit (Stratos) und Gegenwart (037) unter Druck, weil der Vierradantrieb die ausgefeiltesten Hinterrad-Fahrzeuge alt aussehen ließ. Woher schnell die notwendige Technik hernehmen und Erfahrung aufbauen?
Giorgio Pianta – jahrzehnte lang erprobtes Schlachtross für Lancia (seit Flaminia, Flavia und Fulvia) und Fiat sowie später für Alfa Romeo – schlug Cesare Fiorio vor, ein entsprechendes Testfahrzeug zu bauen. Aus Geheimhalltungsgründen (kein Beta Coupé oder Montecarlo, die sicher bei Erprobungsfahrten erkannt worden wären) wurde ein total bürgerlicher Beta Trevi umgebaut und diente zum Aufbau des notwendigen Know hows.
Der Bericht schildert diese Hintergründe und die kurze Laufbahn des Prototyps, aber auch die Aktivitäten zur Wiederbelebung nach langer Stehzeit. Das Ergebnis ist aus heutiger Sicht nicht „weltbewegend“, aber als lebende Dokumentation der Entwicklungsarbeiten von Lancia sehr wertvoll. Denn die Einsätze des Delta S4 und nachfolgend Delta Integrale setzten die Erfolgsgeschichte von Lancia im Rallyesport fort.
AUTOItalia 11.2015
E. Marquart / 12.2015