.
Ob nun dieser Beitrag die einschlafende Site etwas länger wachhalten kann, ist fraglich. Ich hatte geschrieben „nur noch attraktive“ Berichte, ob allerdings die relativ geringe Anzahl von Lancia-Fahrzeugen bei der 27. Ennstal-Classic ausreichend attraktiv ist?
In der Nennliste waren acht Fahrzeuge angeführt:
Aurelia B20 GT 1954 DNF
Aurelia B20 S GT 1955 65.
Aurelia B24 S 1956 104.
Flaminia GTL 1963 129.
Flavia Coupé 1964 143.
Flavia Coupé 1964 80.
Fulvia „Fanalone“ 1970 DNF
Fulvia 1600 HF 1971 18.
„Natürlich“ war ich auch 2019 wieder im Ennstal, „natürlich“ begleiteten wir wieder unseren Freund Helmut Neverla, der nach 2018 auch heuer wieder mit seinem Flavia Coupé startete. Es war ihm gelungen ein drittes Mal Daniele Audetto ins Cockpit eines Lancia ohne ausreichende Innenraumkühlung zu locken. Schon 2017 hatte Daniele Audetto ganz bestimmt gesagt: „that is not my business“, aber das Flair der Veranstaltung, das Treffen mit den Helden seiner aktiven Zeit bei Lancia, Fiat, Ferrari usw. sowie die Verbundenheit mit Lancia haben die „technischen“ Schwierigkeiten zurücktreten lassen.
Die Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie auf der Homepage www.ennstal-classic.at . Wir zeigen hier nur einige wenige Bilder, die wir unterwegs in Oberösterreich und der Steiermark aufgenommen haben. Es war nun bereits der dritte extrem heiße Sommer, der den 230 Mannschaften zu schaffen machte. 2019 kam der kühlende Regen erst bei der Abschlussprüfung in Gröbming, davor füllten freundliche Helfer an den Passier- und Zeitkontrollen ausreichend Erfrischungen in die Fahrzeuge.
Den sportlichen Anspruch ist durch die Bewältigung von 18 Sonderprüfungen unterschiedlicher Art (Rundstrecke Red Bull-Ring, Bergprüfung Stoderzinken, „Grand Prix“ in Gröbming und Gleichmäßigkeitsprüfungen mit unterschiedlichen Schnitten) sichergestellt, kein Blumenkorso, 850 km in zwei Tagen ab 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr. 230 Teilnehmer mit Fahrzeugen bis Baujahr 1972 kämpften, die Dichtheit der Leistungen ist so eng wie bei Schirennen, 1/10-Sekunden sind „Zeiträume“, die unwiederbringlich die Teilnehmer trennen – oder auch nicht!
Die Spezialisierung der Spitzenmannschaften – die heurigen Sieger haben bereits zweimal gewonnen – degradiert die ambitionierten „Amateure“ zu zahlenden Statisten, es gehört eine große Portion an Begeisterung dazu, wenn man bei 3/10-Sekunden Differenz auf die Idealzeit 40 Plätze hinter der Spitze landet. Auch Helmut Neverla und Daniele Audetto brachten diese Begeisterung mit, verzweifelten nicht, freuten sich über Positionen im Vorderfeld – einmal Beste in einer SP – und griffen nicht zur Grappa-Flasche, wenn sie einmal „weiter“ hinten in der Ergebnisliste aufschienen.
Noch immer eine schöne Veranstaltung in herrlicher Umgebung, bestens organisiert – für Zuschauer und unverbesserliche Masochisten.
E. Marquart / 7.2019