Rasch vor der Sommerpause noch in den Zeitschriftenständern nach Lancia-Berichten gesucht, zweimal fündig geworden
- epocAuto Nr. 6/2017 – Lancia Aurelia B50
- automobilismo D’EPOCA Giugno 2017 – Lancia Appia Coupé und Lancia Trevi Bimotore.
Alle drei Berichte “muss” man nicht unbedingt in seiner Bibliothek haben, die Fahrzeuge wurden bereits früher mindestens einmal in Zeitschriften besprochen. Aber „man“ hebt sich ja nicht alles auf, daher …
Aurelia B50 – Cabriolet Pininfarina
Vier bunte Seiten zu einem Fahrzeug aus ein untergegangenen Welt, die nicht einmal 70 Jahre zurückliegt. Die Tradition von Lancia den Karosseriebauern in Italien, Frankreich, Schweiz, England und (?) Chassis für die Anfertigung von Spezialkarosserien zur Verfügung zu stellen, ging mit Aurelia und Appia zu Ende. Neben den „Großserien“-Karosserievarianten, die allerdings auch nicht alle bei Lancia produziert wurden, gab es Bedarf an Sonderkarosserien für unterschiedlichste Zwecke: Repräsentation, Kombis, Sport und schlicht „Schöngeister“, die mit den Serienprodukten nicht „zufrieden“ waren. Wobei auch die Karosseriebauer selbständig Entwicklungen als Werbeträger bauten.
In der Literatur – Weernink, La Lancia und Jonassen, Lancia Aurelia in Detail – kann man nachlesen, was auf den 485 B50-Chassis aufgebaut wurde. So baute Pininfarina 5-Sitzer-Cabriolets, welche Lancia dann offiziell anbot und ungefähr 265 davon bauen ließ.
Der Bericht von epocAuto präsentiert eine spezielle Ausführung des Cabriolets, das auf dem Chassis Nr. 34 gebaut wurde und im Jahr 2015 komplett restauriert und vom Registro Storico Lancia bestätigt wurde. Die technische Beschreibung – vom 1.754 ccm Motor, Radstand 2.910 mm und Gewicht 1.240 kg – ergänzt die Darstellung von Vittorio Falzoni Gallerani, die mit schönen Bildern den Luxus des Innenraums und Linienführung Hochachtung für diese Form des Automobilbaus würdigt.
.
.
.
Appia Coupé
In der Reihe „Bellissime ieri e oggi“ wird auf acht Seiten das Appia Coupé Pinin Farina aus dem Jahr 1960 unter der Überschrift „Lancia Un filo di perle“ präsentiert, das ursprünglich Signora Olivetti gehört hat. Im Vordergrund des Artikels steht die Eleganz des Coupés, das linienmäßig von den Appia Berlinas der drei Serien abweicht. Gesamt wurden 1.087 Exemplare gefertigt, 302 bei Pinin Farina und 785 bei Viotti.
Neben der Technik (Vittorio Jano) wird auch die Linienführung der Appias (Piero Castagnero) im zeitlichen Umfeld erwähnt – und der Auftritt des Coupés in einem Film von Luigi Zampa mit Sylvia Koscina am Steuer. Auch der Familie Olivetti aus Ivrea wird ein Absatz mit Bild von Adriano Olivetti unter der Überschrift „Capitalista Rivoluzionario“ wird gedacht.
Die Fotos zeigen einen typisch italienischen Zustand – gut erhaltene Patina mit Gebrauchsspuren.
Trevi Bimotore
Unter der Überschrift „Una Pianta ben cresciuta“ wird der Prototyp für die Vierrad-Entwicklung bei Lancia, als Audi mit dem Quattro der Lancia-Herrlichkeit mit Stratos und 037 ein Ende setzte, vorgestellt. Nach Rückblick auf Bimotor-Entwicklungen bei Alfa Romeo in den 1930er-Jahren, Citroen, Mini und den zu dieser Zeit laufenden Versuchen z.B. bei Master Bergmann in Wien (Jetta für Pikes Peak) werden die Aufgabe für Lancia, der Lösungsansatz von Pianta und die technischen Schwierigkeiten beschrieben.
lancianews hatte im Dezember 2015 in der Rubrik „Presse“ auf einen Bericht in AutoItalia zu diesem Fahrzeug hingewiesen.
E. Marquart / 7.2017