Wann sieht der Fulvia-Fan einmal einer echten Werks-Fulvia des Reparto Corse Lancia in die Fanalone-Scheinwerfer?
Z.B. wenn Carlo Stella mit der TO B51446 zu einer Ausfahrt österreichischer Lancia-Freunde in die Weststeiermark kommt.
Sie haben als echte Lancia-Kenner natürlich das Buch „Zagato – Fulvia Sport Competizione“ von Carlo Stella und Bruno Vettore in Ihrem Bücherschrank stehen. Oder noch nicht?
Bei einem Lancia-Treffen in der grünen Weststeiermark hatten circa 30 Lancia-Beigeisterte das einmalige Vergnügen Carlo Stella mit angemessenem Fahrzeug näher kennenzulernen. Carlo Stella kam mit der Fulvia 1,6 HF # 1006 = TO B1446 per Achse aus Italien und fuhr mit sichtlicher Freude über die kleinen Bergstraßen, auf welchen in den 1970er-Jahren mehrere Rallye-Sonderprüfungen stattgefunden hatten. Das Erscheinen der Fulvia sprach mehrere Sinne an: Augen – siehe Fotos, Gehör – 2 x Weber 45 mit Trompeten und Geruch – Castrol RS.
Neben dem einmaligen Fahrzeug waren Carlo Stellas Kompetenz und die Unterlagen, die er zu diesem Fahrzeug aus Turin erhalten hatte, erwähnenswert. Die bestehende Lancia-Literatur listet die Erfolge der Squadra Corse und teilweise auch die Wettbewerbsfahrzeuge auf, doch technische Details und vollständige Protokollierung der Wettbewerbe blieben bisher im Dunklen verborgen.
Carlo Stella zeigte uns die Protokolle, die Gianni Tonti im Auftrag von Cesare Fiorio minutiös über acht Jahre für jedes Fahrzeug geführt hatte! Der Standard der britischen Werke und Literatur kann mit diesen Unterlagen leicht gehalten werden. Lancia war nicht nur „Grande Casino“ (Niki Lauda über Ferrari) und geniale Improvisation, sondern auch ernsthafte Analyse und den finanziellen Mitteln angepaßte Weiterentwicklung.
Ähnlich dem Fulvia-Sport-Buch aus dem Jahre 2002 soll nun auf Basis der beschriebenen Daten in Kürze ein Fulvia HF-Buch erscheinen. Freuen wir uns bereits heute auf Carlo Stellas Buch – es gibt sie wirklich, die italienischen Heldensagen!
E. Marquart / 7.2006