Startseite » Alle Beiträge » An der blauen Donau – 6. Classic 1000

An der blauen Donau – 6. Classic 1000

1.000 Kilometer auf den „Spuren“ der Rallye der 1000 Minuten der glorreichen Vergangenheit der 1960/70er-Jahre sind erfreulicherweise etabliert, so etabliert, dass der Veranstalter Kurt Schimitzek seinen Ideen freien Lauf lassen konnte: nach fünf Jahren oberösterreichischer Gastlichkeit (Steyr) fasste er die Rallye in Ybbs an der Donau in Niederösterreich zusammen. In zwei Tagesetappen (nach Süden bis zum Semmering und nach Norden bis Litschau) waren ungefähr 1.000 km mit acht Zeitkontrollen (auf die Minute anzufahren), jede Menge Passierkontrollen (elektronisch überwacht), 15 Wertungsprüfungen mit in Summe 97 Messpunkten (auf die Sekunde zu fahren) zurückzulegen. Dazwischen gab es auch Pausen zum Essen, Kaffee und Beiseitetreten.

6. Classic 1000 2025 – Einladungsposter

Die Anzahl der Wiederholungstäter war erfreulich groß, der im Oktober (ähnlich wie im Mai und Juni) gefüllte Terminkalender der Oldtimerwelt reduzierte das Starterfeld auf eine überschaubare Zahl. Ein paar mehr wären schön gewesen, so konnte die Veranstalter-Crew die Teilnehmer persönlicher betreuen: 27 Starter (Baujahre 1964 – Jaguar Mk 2 – bis 1993 – Polo 86 C) versammelten sich am Donnerstag nachmittags in Ybbs an der Donau, wo hervorragende Gastlichkeit, Raum und Infrastruktur geboten wurden: Donau Lodge Ybbs an der Donau und Babenbergerhof.

6. Classic 1000 2025 – Start und Ziel auf der Donaulände in Ybbs

Ihr Berichterstatter kann dieses Mal nur eingeschränkt von der Rallye berichten, keine Gesamtsicht, dafür Insidersicht vom ersten Fahrtag. Als ZK-August geplant, durfte ich überraschend als Beifahrer in einem Volvo 122 S aus Salzburg Platz nehmen, weil der geplante Beifahrer kürzestfristig abgesagt hatte. Glücklicherweise ist der Chauffeur ein erfahrener Mann, der von Le Jog bis Monte-Carlo Historique schon „Routine“ sammeln konnte, was allerdings die Inkompetenz des Beifahrers nicht kompensierte. Erstmals mit den Herausforderungen dieser Rallye (Kartennavigation, straffes Zeitmanagement, anfordernde Gleichmäßigkeitsprüfungen) im Detail im Auto konfrontiert, war ich ganztägig überfordert. Die Toleranz meines Chauffeurs ließ die Fahrt trotzdem zu einem Riesenvergnügen werden (zu mindestens für mich persönlich), die lange vermisste Rallyeatmosphäre war greifbar wieder da.

Die Crew-Mitglieder begrüßten mich an den Kontrollen mit Lachen: Na, wie geht’s Dir? Was hätte ich außer Jammern sagen können?

6. Classic 1000 2025 – 2. Fahrtag im Waldviertel

Das Wetter war bunt gemischt, Sonnenschein, Regen, Wind und ungefähr 7 Grad. Nur drei Teams schieden aus, die sonstigen Defekte konnten behoben werden, sodass das Bier in der Donau Lodge im Finsteren vor der Preisverteilung entspannt getrunken werden konnte.

6. Classic 1000 2025 – sehr versteckte „Wegerln“ (aus dem Vorausauto)
6. Classic 1000 2025 – im Ziel in der Donau Lodge in Ybbs beim wohlverdienten Bier

Neben der Konzeption, Kompetenz der Crew ist vor allem die Zeitnahme lobend zu erwähnen. Ohne diese Heinzelmännchen mit ihrem IT-Hintergrund wäre die Rallye nicht durchführbar. Das Zittern des Veranstalters vor der Veröffentlichung der Ergebnisse – besonders vor der Preisverteilung – scheint der Vergangenheit anzugehören. Diesmal wurde die Rallye von dem deutschen Unternehmen „Stoll Rallye Solution“ – Stoll Rallye Solutions – Kontakt – aus D 66606 St. Wendel betreut.

6. Classic 1000 2025 – die Sieger aus Ungarn wie schon 2023

Pünktlich waren die Ergebnisse zur Stelle, zwischen Vorspeise und Suppe wurde die Preisverteilung vorgenommen. Neben den obligaten Blumensträußen für acht mutige Damen wurden für die drei Erstplatzierten Damen, das siegreiche Damenteam, die drei Ersten je Klasse sowie für die ersten Fünf des Gesamtklassements Pokale gemäß den erzielten Leistungen „verteilt“. Auch hier gab es „Wiederholungssieger“: Zoltan Horvath/Lajos Boros aus Ungarn auf Fulvia Monte Carlo 1975 (Platz 2 2024 und Platz 1 2023), Sunk/Reisinger auf Mercedes Benz 1985 (Platz 10 2024, Platz 5 2023 und 2022) sowie Stössenreuter/Denzler auf BMW Alpina B6 1990 (Platz 1 2024, Platz 6 2023 und Platz 4 2022).

6. Classic 1000 2025 – „Lohn der Mühen“
6. Classic 1000 2025 – die mutigen Mädels

Die Sicht von beiden Seiten war interessant und unterhaltsam. Aber freiwillig „springe“ ich als Beifahrer wohl nicht mehr ein, dazu ist die Aufgabe zu komplex geworden.

6. Classic 1000 2025 – fast alle Sieger im Bild

Details zur Veranstaltung und Rückblicke auf die Rallyes seit 2020 finden Sie auf der Homepage des Veranstalters: RALLYE 2025 | 1000km Rallye

E. Marquart / 11.2025

Schreibe einen Kommentar

Sicherheitsfrage *

Ähnliche Beiträge