Rallyes finden nicht im luftleeren Raum zu Laborbedingungen statt. Wunschtermine kollidieren mit WRC-Weltmeisterschaftsläufen, Staatsfeiertagen und Wetterkapriolen, was deutliche Auswirkungen auf Konzept und Durchführung hat. 2023 wich Kurt Schimitzek an das erste Novemberwochenende aus – Schnee in Oberösterreich, 2024 auf das letzte Oktoberwochenende, wenn Österreich seine 1955 erlangte Freiheit landesweit feiert. Und die Unwetter von Mitte September 2024, die zur Absage des Alpenfahrt-Revivals geführt hatten, waren fünf Wochen später auf einigen Straßen noch immer unübersehbar und beeinflussten die Durchführung der 5. Classic 1000.
Intentionen und Konzept dieser Rallye – es soll eine Rallye, keine Spazierfahrt sein – habe ich bereits in den Berichten über die vier bisherigen Veranstaltungen beschrieben. 2024 wurden neue und bekannte Straßen befahren, das Wetter war herbstlich schön, kühl und meist trocken. Start- und Zielort war Steyr in Oberösterreich, das Hotel Aiden – Stadtgut Hotel Steyr – war das Veranstaltungszentrum. Die Route führte Freitag aus Oberösterreich bei Grein über die Donau ins Waldviertel, zwei Pausen in Ysper bei Andy Starkmann und in Großschönau, bis an die tschechische Grenze und über Eggenburg bis nach Altlengbach ins Hotel Böswarth-Seminarhotel-Lengbachhof – Hotel Lengbachhof im Wienerwald – 450 km in 10 ½ Stunden mit 28 Zeitkontrollen und acht Gleichmäßigkeitsprüfungen. Am Samstag starteten die Teilnehmer Richtung Südwesten durch die südlichen Voralpen, zwei Pausen in Raach und Lunz, zurück nach Steyr: 473 km in 10 ¾ Stunden mit 15 Zeitkontrollen und acht Gleichmäßigkeitsprüfungen. Neben der Einhaltung der Strecke, zeitgerechtem (auf Minute) Erreichen der Kontrollen wurde auch die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkungen überwacht – in Summe eine Reihe von Herausforderungen, welche die Teilnehmer ausreichend beschäftigten.
5. Classic 1000 2024 – unliebsame Überraschung(en) für den Vorauswagen
Aus den eingangs genannten Umgebungsbedingen war die Anzahl der Teilnehmer etwas geringer als erwartet: 22 Fahrzeuge hatten genannt, 19 starteten und 17 erreichten das Ziel in Steyr zeitgerecht. Eine bunte Mischung von Alfa Romeo, BMW, Fiat, Ford, Lancia, Opel, Porsche, Triumph, VW und Volvo der Baujahre 1960 bis 1986 – darunter 12 Ausländer – füllten die Parkplätze vor den Hotels. Das Reglement hat bereits „Buchumfang“ erreicht, jede Abweichung von den Vorschriften wurde bewertet, nach Anforderungen und Baujahresgruppen getrennt, sodass nahezu jeder Teilnehmer Chancen auf einen Pokal hatte, wenn er nicht …
5. 1000 Classic 2024 – frühmorgens in Altlengbach
5. Classic 1000 2024 – frisch von der Tour de Corse Historique angereist
5. Classic 1000 2024 – klein, aber oho
Ihr Berichterstatter war diesmal mehr chauffeurmäßig unterwegs, transportierte eine ausgefallene Crew aus Polen zurück zum Zugfahrzeug, „schaukelte“ vorsichtig den Zeitnehmer von JB-Timeconcept aus Belgien – JBtimeconcept.be – , der wieder pünktlich die Ergebnisse lieferte, vorsichtig zwischen den Treffpunkten hin und her. BMW Alpina (Deutschland), Lancia Fulvia Montecarlo (Ungarn), Volvo PV 544 Sport (Österreich), VW 1300 S (Österreich) waren die Fahrzeuge der Klassen-, Gruppen- und Gesamtsieger.
5. Classic 1000 2024 – Ruhe vor Anreise der Teilnehmer
Die Preisverteilung zwischen den Gängen des ausgezeichneten Abendessens erfolgte pünktlich, es gab keine Einsprüche, zufriedene Gesichter und entspannte Funktionäre – der Blick richtete sich bereits auf 2025, mit hoffentlich besser „berechenbaren“ Umgebungsbedingungen.
5. 1000 Classic 2024 – Ladies first
5. 1000 Classic 2024 – die Gesamtsieger (Lancia – BMW – Volvo)
Detailinformationen inklusive aller Ergebnisse finden Sie unter: CLASSIC1000 | 1000km Rallye
E. Marquart / 11.2024