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Es wird zunehmend schwer bis fast unmöglich seriös, objektiv und informativ über Veranstaltungen mit historisch wertvollen Fahrzeugen so zu berichtet, dass die Leser nicht ermüdet weiterblättern. Die Vielzahl der Bewerbe an attraktiven Lokationen, unterstützt von namhaften Sponsoren, marketingmäßig nahezu optimal (für Außenstehende) aufbereitet, stellen den nichtprofessionellen Berichterstatter vor nahezu unlösbare Aufgaben. Bei lancianews sehen wir das an den Zugriffszahlen, die Google Analytics bereitstellt. Da helfen auch attraktive Bilder nicht mehr richtig weiter. Die Inflation an Veranstaltungen erdrückt die Berichterstattung.

Seit vielen Jahren berichten wir vom „Gaisbergrennen“, einem Bewerb, der alle Ingredienzien für Teilnehmer und Zuschauer bietet: Stadtrundkurs in Salzburgs Innenstadt, Bergstraße mit sportlicher Geschichte (Gaisberg), permanentem Rundkurs (Salzburgring), kleiner Wertungsfahrt durch das Bundesland Salzburg und elitärem Rahmen für die Preisverteilung (Hangar 8 von Red Bull). Die Zeitungen sind voll, das Fernsehen berichtet und …

Unser „Lokalberichterstatter“ Josef Mayrhofer, der seit Jahren eindrucksvolle Bilder für uns gemacht hat, und auch pointiert kommentiert hat, schreibt 2018: Die Sättigung an Oldtimer- Terminen bzw. -veranstaltungen hat nun auch Salzburg erreicht.
151 Nennungen, ein Stadtcorso des Museums „Fahrtraum“ mit Herrn Piech am Steuer eines Elektromobils des österreichischen Kaisers, ein Porsche 356- und 911-Corso zum 70-Jahr-Jubiläum, zahlreiche Alfa Romeo, Austin Healey, Jaguar, Porsche, Mercedes und ein paar Exoten, wie eine Lancia Aurelia B24S und eine Lancia Flaminia Touring 2,8 3c, beide aus Deutschland, eine Aurelia B12 aus Wien sind die für mich magere Ausbeute des 2018-Gaisbergrennens.

Sind „wir“ (farben)blind geworden? Das eher feige Verweisen auf die Homepage des Veranstalters http://www.src.co.at/gaisbergrennen-2018/ enthebt uns nicht von der Aufgabe zu dieser Entwicklung Stellung zu beziehen: wenn man nicht selbst teilnimmt (Nenngeld € 2.190,- ohne Nebenspesen), dann bleibt man außerhalb, kann die Veranstaltung wohl nicht mehr „richtig“ beurteilen.

Die drei Lancia, die an den Start gingen und ins Ziel kamen:
# 24 Geuther/Poth (D) Aurelia B24S 1956 96.
# 81 Kurz/Kurz (D) Flaminia GTL 1963 93.
# 90 Geyer/Hecht (A) Aurelia B12 1955 8.
E. Marquart / 6.2018

Danke, dass wir immerhin vom Straßenrand aus diese Lancia-Fahrzeuge vorbeifahren sehen konnten! Nicht nachlassen!
Sehr geehrter Herr Dr. Kaufmann,
danke für Ihre Geduld beim Warten auf die drei Lancias. Wir hätten gerne von mehr Lancia berichtet, doch die noble Zurückhaltung der Eigentümer der Turiner Marke bei Almauftrieben erfordert entsprechende Hartnäckigkeit und Konzentration.
Mit freundlichen Grüßen
E. Marquart