lancianews hat in der Rubrik Technik schon mehrmals über die geschichtsbewusste Restaurierung, Instandhaltung von zwei Matra-Fahrzeugen und Einbettung in die die Tradition der Marke Matra berichtet. Zwei junge Leute aus Tulbing in Niederösterreich sind so nachhaltig vom Matra-Virus befallen, dass sie eine sehr aktive Interessensgemeinschaft gegründet haben und betreuen sowie mehrere Matras wieder zum Leben erweckt haben.
Meine persönliche Beziehung zur Marke Matra kommt aus dem Motorsport der späten 1960er-Jahre, als ich mit meinem Freund Gert Scholz aus Vösendorf mit Matra Djet/Jet mehrere Rallyes und Wertungsfahrten bestritten habe. Die beiden Fahrzeuge verschwanden in Scheunen, der Eigentümer träumte jahrelang den Traum der Restaurierung, den aber die zwei jungen Leute in die Realität umsetzten. Wiederaufbau, Einbindung in die französische Matra-Szene, artgerechte Bewegung an geschichtsträchtigen Orten (Reims Gueux, Produktionsstätte in Romorantin-Lanthenay) können als Beispiel für die Werterhaltung exklusiver Fahrzeuge gelten.
Die Dokumentation der Motorsport-Geschichte des roten Djet 5 S und des gelben Jet 6 konnte ich mit Hilfe meines Archivs fast lückenlos ergänzen, allerdings gibt es Lücken, die oft mehr durch Zufall als durch Akribie geschlossen werden. So entdeckten die Eigentümer ein Foto im Internet, dass Gert Scholz mit seinem Matra Jet 6 1968 beim Bergrennen in Bad Mühllacken in Oberösterreich zeigt. Christian Sandler, der Capo einer Interessensgemeinschaft, die die Geschichte des heimatlichen Bergrennens dokumentiert und wiedererweckt hat, hat in der Zeitschrift „AustroClassic“ und auf der Homepage http://www.migbm.at/ ausführlich die Geschichte des Bergrennens dargestellt. Und auch das Scholz-Foto entdeckt.
So kam der Kontakt mit den Matra-Leutchen zustande und beide Seiten freuten sich, dass das Fahrzeug, das 1968 teilgenommen, auch 2017 bei der Revivalveranstaltung teilnehme konnte. Details zur 2017er-Veranstaltung finden Sie auf der genannten Homepage. Kurz zusammengefasst: 94 Teilnehmer auf der Startliste: 20 Motorräder und Beiwagengespanne sowie Autos von 1962 bis 1999.
Hier nun der authentische Bericht von Manuela Bruckner, die ihren Martin Brunner auf den Berg begleitet hat.
E. Marquart / 8.2017
Hallöchen!
Also, …. es war wirklich was LOS! Zu sehen waren Formel 1, 2 und 3 Autos, NASCAR-Fahrzeuge, Rennsport-Porsche, alte Autos jede Menge und auch Motorräder. Auch vom österreichischen Monoposto-Bauer Kurt Bergmann, waren drei Kaimann Formel-V von anno dazumal am Start.
Der Veranstalter, Christian Sandler, hat sich sehr große Mühe gegeben! Ab 10 Uhr war Oldtimer-Treffen und ab 13 Uhr das „Bergrennen“. Sehr viele Zuseher und vor allem welche, die dem Motorsport sehr angetan waren!
Es war eigentlich kein Wettkampf-Rennen Da es ein Revival war, begnügte man sich damit, dass die angemeldeten Fahrzeuge zweimal den Berg erklimmen durften, ohne Zeitmessung, aber unter Berücksichtigung der STVO!
Zwei Radars waren auf der Strecke aufgestellt und der Veranstalter meinte, wenn es jemand zu sehr übertreibe mit der Geschwindigkeit, dann kann er sein Auto gleich am Berg oben geparkt lassen, mit jemanden hinunterfahren und sein Auto mit dem Hänger nach Hause bringen – da brauche er ein zweites Mal gar nicht an den Start gehen.
Einige Ausfälle gab es auch: Formel 2 Wagen stand das Vorderrad etwas schief. Warum? Nichts gesehen. Ein weiterer Wagen dürfte auch was gehabt haben, da beim Start zum 2. Durchgang auf eine Ölspur hingewiesen wurde und bitte mittig fahren.
Auch am Berg oben in Lacken war die Hölle los! Da oben hatte die Feuerwehr auch ein Fest organisiert, mit Sprecher, etc. viele Leute waren da und besichtigten die Oldtimer und waren auch interessiert an den Fahrzeugen.
Der Jet 6 wurde einige Male mit „MATRA-SIMCA“ angesprochen und verwechselt!? Grr. Martin meinte, die brauche ich nicht zu belehren, die haben eh keine Ahnung vom Motorsport! Richtigstellen sollte man es schon, denn sonst reden sie den Blödsinn nächstes Mal wieder. Auch mit einem Renault Alpine A 110 wurde er verwechselt!
Einige Clubmitglieder der Matra Automobile-IG und Freunde feuerten uns auf der Strecke an, auch unser Clubfotograf positionierte sich am Berg, um schöne Fotos zu machen. Freunde malten sogar ein Transparent mit „MARTIN“, welches sie beim Vorbeifahren hochhielten und uns zuriefen.
Ich habe beim 2. Lauf mit dem Handy mitgefilmt, ist ganz gut geworden. Einen Pokal hat jeder Teilnehmer erhalten! Die, die mit einem „alten“, bereits einmal teilgenommenen Auto da waren, erhielten einen größeren und jene, die mit einem Oldtimer daran teilnahmen, einen kleineren Pokal. Martin hat natürlich einen „großen“ bekommen. Der Veranstalter war ganz happy, dass wir gekommen sind. Auch Kurt Bergmann war dort, Sepp Manhalter und. einige bekannte Namen.
Wir kommen nächstes Jahr wieder – sofern uns der Veranstalter nimmt und hoffen wieder auf so viele Zuseher, die dem alten Motorsport zugetan sind.
Manuela Bruckner / 8.2017