Die Veranstalter des Gaisbergrennens legen Wert auf die Bezeichnung „Rennen“, mit Blick auf die Geschichte ab den 1930er Jahren, als Rennfahrer in ihren wilden Kisten auf den Gaisberg hinaufstürmten: Alfa Romeo 8C und Mercedes Silberpfeile, Austro Daimler, aber auch Lancia. Zunächst Gildo Strazza mit seinem Lancia Lambda-Dilambda special, dann auch in den kleineren Klassen manche Aprilia.
Die Retro-Veranstaltung am Gaisberg wird nun schon seit einigen Jahren von einem ungemein engagierten Team ausgetragen – http://www.src.co.at/de/gaisbergrennen/ . Die bewährte Erfolgsformel machte es auch für das Lancianews-Redaktionsteam attraktiv: buntes und abwechslungsreiches Programm von Stadt-Grand Prix, Bergläufe auf den Gaisberg und Salzburgring; Starterfeld mit tollen Autos und pittoreske Kulissen mit der Stadt Salzburg. Wer findet es nicht aufregend, zwischen Maserati A6GCS, Alfa Romeo 1900 CSS und Lancia Aurelia B20GT „zügig“ durch Salzburg auf freigemachten Straßen zu eilen?
Wir nahmen in einer Lancia Flaminia teil, genauer gesagt Modell Supersport, in seltenem (Stahl-) Blechkleid von Zagato. Eine perfekte Wahl für diese Veranstaltung, wie sich herausstellen sollte. Lancia war auch mit einer B20 der 2. Serie und einer ganz frühen Flaminia Sport vertreten.
Alles startet mit dem Programmpunkt technische Abnahme bei Schloss Hellbrunn. Eine wunderbare Kulisse für die acht (!) Austro Daimler, welche Ernst Piech aus seinem Mattseer Museum auf Achse hierhergebracht hatte. Und eine einmalige Gelegenheit, so viele Fahrzeuge der Marke auf der Straße zu sehen.
Dann ging es zum Residenzplatz, wo durchaus Volksfeststimmung herrschte. Der Start zum Stadt-Grandprix schickte die Teilnehmer auf mehrere Runden um den Salzburger Kai. Eine lustige Angelegenheit bei beherzter Fahrweise.
Am folgenden Tag die Läufe hinauf auf den Gaisberg, eine wunderbare Strecke zum Genießen, sofern man vorher die Aufgaben etwas geübt hatte und sich nicht zu viel auf das Einhalten des Schnittes und der Durchfahrtszeit im Ziel konzentrieren musste. Wie sich erweisen sollte, haben die Erstplatzierten in mindestens 10 Läufen vor der Veranstaltung geübt, zusätzlich zu den 10 Jahren, in denen sie bereits teilgenommen haben. Macht mindestens 50mal Rauffahren. Dann sollte man die Aufgabe behirnt haben.
Der Salzburgring ist mit den langen Geraden nicht gerade besonders spannend, aber die Soundkulisse eines Maserati 4CM mit Kompressoraufladung ist doch ein unvergessliches Ereignis.
Kurz zusammengefasst: eine perfekte Veranstaltung mit abwechslungsreichem Programm. Es empfiehlt sich, vorher etwas zu üben, damit man die vielen Stunden des Wartens auf den jeweils nächsten Lauf mit alternativem touristischen Programm durchmischen kann. Salzburg hat viel zu bieten.
lancianews darf sich wieder beim „Lokal-Matador“ Josef Mayrhofer für seine ausgezeichneten Fotos bedanken, der Bildschirm ist fast zu klein.
Lancianews-Redaktionsteam /07.2016