Alle zwei Jahre gibt es sie. Eine Mischung aus Spaß aus Gleichmäßigkeit und Genuss und ernstzunehmenden Oldtimersport. Der Hauptgrund ist jedoch Gutes zu tun und Spaß dabei zu haben.
Der Rotary Club Perchtoldsdorf veranstaltet alle zwei Jahre eine Oldtimerrallye, um Spenden zu sammeln und für sie wichtige Projekte zu unterstützen.
Heuer nahm ich erstmals daran teil und war total begeistert. Die Rallye hat verschiedene Wertungen wie zum Beispiel eine Genusswertung, sportliche Wertung, Timingmeister und Schnittkönigwertung. Es gibt dann auch einen Gesamtsieger. Aber alles der Reihen nach. Die Nennliste enthielt 90 Fahrzeuge der Baujahre 1930 bis 199x.
Mein Copilot war ein Neuling auf diesem Sektor. Er ist mein Vetter, der noch nie so etwas mitgemacht hat, aber er hat sich gar nicht so schlecht angestellt.
Begonnen hat es mit der ersten Prüfung noch vor dem Start. Wir bekamen drei verschiedene Weintrauben vorgesetzt und die Aufgabe bestand darin die Trauben dem richtigen Wein zuzuordnen – eine sehr schwierige Aufgabe. Anschließend war dann der Start zur Rallye auf dem Hauptplatz in Perchtoldsdorf über eine Startrampe mit Platzsprecher und viel Publikum. Vor der ersten Timingprüfung auf dem Parkplatz vor der Ruine Lichtenstein kam die nächste Aufgabe: Man musste schätzen, wie viele Korken in einem Litergefäß drinnen waren. Nach Absolvierung der ersten Timingprüfung ging es über die schönsten Straßen im Wienerwald mit verschiedenen Schnittprüfungen (zwischen 40 und 50km/h Schitt) bis zur Trabrennbahn nach Baden.
Dort mussten vier Runden gefahren werden, alle vier Zeiten sollten gleich sein und die Zieldurchfahrt sollte mit über vierzig 40 km/h erfolgen. Da wir eine Fleißaufgabe machten und eine Runde mehr fuhren gab es zusätzlich 500 Punkte (Platz 71) Ohne die „Fleißaufgabe wäre es der 31 Platz gewesen.
In dieser Tonart ging es weiter. „Unterwegs“ mussten wir „Essproben“ machen, mit ferngesteuerten Modellautos Slalom fahren, aus dem fahrenden Fahrzeug Modellautos in kleine Schachteln werfen (alle drei daneben). Weiters gab es mindestens vier kurze Schnittprüfungen, die teilweise für uns etwas „holprig“ waren. Für meinen Copilot war es seine erste Rallye und so war er manchmal etwas überfordert und dadurch wurden wir am ersten Tag nur auf dem 70. Platz gewertet.
Frohen Mutes starteten wir in den zweiten Tag. Wieder dieselbe Reihenfolge wie am Freitag. Zuerst mussten wir wieder ein Literglas gefüllt mit Kronenkorken schätzen. Wieviel Kronenkorken sind in dem Glas?
Anschließend wieder eine kurze Timingprüfung (9 + 3 Sekunden). Weiter über Sparbach und einigen Schnittprüfungen Richtung Kremser Flughafen Gneixendorf. Bevor wir aber dort den Rundkurs absolvierten, mussten wir einen Slalom fahren – die Zeit von Freitag, die wir mit dem Modellauto gefahren waren, wurde verdoppelt und sollte punktgenau durch einen Slalom absolviert werden! Weiter dann über den Rundkurs, der von uns nicht schlecht absolviert wurde: Platz zwanzig war schon eine Steigerung für uns.
Die Strecke führet uns dann durch Weingärten und verschlungene Wege mit einigen Schnittprüfungen nach Grafenegg zu einem der Restaurants von Toni Mörwald, wo es ein vorzügliches Mittagessen gab. Frisch gestärkt fuhren wir über den Jauerling, weiter über Melk zum ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Wachauring, wo es wieder einen Rundkurs gab. Diesmal nur Platz 37 und wieder eine Runde zu viel (500 Punkte). Ohne diese Punkte wäre es der 10 Platz gewesen.
Am Nachmittag wieder zurück über den Wienerwald nach Perchtoldsdorf, wo uns mit Begeisterung eine große Menge an Zuschauern erwartete.
Am Abend fand die tolle Siegerehrung in der Burg Perchtoldsdorf statt. Es gab verschiedene „Klassensieger“ und natürlich einen Gesamtsieger über allen Bewerbe. Das Erfreuliche, dass diesmal eine Lancia Fulvia 1600 HF mit dem Ehepaar Mischka den Gesamtsieg holte.
Wir landeten mit unserem Flavia Coupé auf Platz siebzig. Wir hatten einige tolle Zwischenergebnisse (einmal sogar erster mit null Punkten), ein auf und ab zwischen Platz zehn und 87. Mein Cousin war nicht schlecht für seine erste Veranstaltung, er ist aufbaufähig, denn er hat „Lunte“ gerochen. Wichtig war, dass wir Spaß hatten und vor allem es war für einen guten Zweck. Die Organisation war hervorragend und die Veranstaltung kann man nur weiterempfehlen.
Die teilnehmenden Lancias
Lancia Aurelia B12 – G. Geyer/P. Ulm
Lancia Flavia Coupe – H. Neverla/G. Hampel
Lancia Fulvia 1600HF – Ehepaar G.u. E. Mischka
Lancia Integrale – M. Reiterer/ L.Robnik
Details zur Veranstaltung finden Sie auf der Homepage des Veranstalters: P´dorf Charity Classic – Home
Helmut J. Neverla /9.2025