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21. Vredestein Pannonia-Historic 2025

Ich beginne wieder mit einem (unpassenden?) Zitat: „Sag‘ niemals nie“. Mit dem Kauf einer Fulvia 1,3 HF 1994 hatte ich versucht, die Rallyevergangenheit der Jugend zurückzuholen. Es dauerte über 10 Jahre, bis ich begriffen hatte, dass das unmöglich war und der Sport mit Oldtimern andere, vernünftige Herausforderungen an Veranstalter und Teilnehmer stellt als der Rallyesport der Vergangenheit.

Vredestein Pannonia-Historic 2025 – Start in Gols

Das Spektrum der Oldtimerveranstaltungen ist groß, da muss nicht jede Veranstaltung alles können. Man sollte mit der richtigen Erwartung an den Start gehen. Zu meiner „aktiven“ Zeit blickte ich mit unangemessener Arroganz z.B. auf die Pannonia-Carnuntum Classic im burgenländischen Seewinkel „hinunter“. 150 Teilnehmer im Flachland zwischen Weinverkostungen unterwegs, das kann keine echte Sportveranstaltung sein. Die erfreulich hohen Teilnehmerzahlen und Zufriedenheit der Teilnehmer schienen mir verdächtig. Zwischenzeitlich habe ich meine „aktive“ Laufbahn ruhmlos beendet und besuche als alter Herr Oldtimerbewerbe, weil ganz loslassen kann ich doch nicht.

2024 hatte mich ein Freund, der einen hochklassigen Oldtimerbetrieb in Neusiedl am See führt, drei Fahrzeuge aus seinem Bestand (BMW 327, BMW 633 CSI und Mercedes 560 SL) genannt, und mich gebeten die Besatzungen in die „Geheimnisse“ des Gleichmäßigkeitssports einzuführen, um an der Pannonia-Historic im Burgenland teilzunehmen. Die drei Teams erreichten das Ziel (bei meist strömendem Regen) mit zufriedenstellenden Ergebnissen. So sollte 2025 mehr Ruhm nach Neusiedl geholt werden.

Vredestein Pannonia-Historic 2025 – Lancia Fulvia 1600 HF Corsa

Aus Qual der Wahl wurden drei bunte Fahrzeuge ausgewählt: Lancia Fulvia 1600 HF Corsa, Chevrolet Corvette und BMW 633 CSI. Aus diesem Plan wurde dann der Start der Lancia Fulvia 1600 HF Corsa und des Jaguar C-type Baujahr 1954 eines Freundes.

Vredestein Pannonia-Historic 2025 – das Cockpit des Jaguar C-type

Und wieder ein Zitat: Hic Rhodos, hic salta! Ihr Berichterstatter wurde wegen seines ungebeugten Selbstbewusstseins als Beifahrer in den Jaguar gesetzt! Es wurde ein tolles Erlebnis, das zwar nicht wirklich als lancianews beschrieben werden kann, aber großen Spaß gemacht hat – trotz und wegen der technischen Voraussetzungen in herbstlicher Umgebung. Roadster mit kleiner Windschutzscheibe (ohne Wischer), rechtsgesteuert, winzige Türen, breite Schweller, tiefe Schalensitze, Überrollbügel, Meilentachometer (verdeckt vom linken Arm des Fahrers), Retro-Trip mit Kilometerjustierung (ca. 8% Abweichung zum Roadbook), Kommunikation durch Handzeichen und lauteres Sprechen. Dazu herrliches Herbstwetter mit strahlendem Sonnenschein und 3 Grad Morgentemperatur.

Die Strecke von in Summe 350 km war in zwei Etappen ohne Zeitdruck zurückzulegen, die Wertung wurde durch Lichtschranken-, „Geschicklichkeits“- und zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen herbeigeführt. Die Platzierung der Startnummer # 16 verschweige ich vorsichtshalber, das rechtzeitige Passieren der Lichtschranken mit dem leicht bockigen, unübersichtlichen Rennwagen war nicht einfach und der Retourgang ließ sich erst nach Anruf im Werk in Coventry einlegen.

Vredestein Pannonia-Historic 2025 – Mittagspause bei Esterhazy

Meine Zusammenfassung: eine empfehlenswerte Veranstaltung, gut konzipiert, gut organisiert, mit noch verbesserungsfähiger Gastlichkeit, fehlerlosem Roadbook, eingehaltenem Zeitplan und schneller Ergebnisauswertung für 120 Teilnehmer. Die Fahrzeuge waren durchgehend in sehr gutem Zustand, bunt gemischt Baujahre 1930 bis 1995 aus aller Herren Länder. Drei Lancia: Delta HF Integrale 1990, Fulvia 1,3 Rallye 1968 und Fulvia 1600 HF 1972.

Die Homepage des Veranstalters zeigt alle Details: Pannonia Historic 2025 – Oldtimer-Rallye

E. Marquart / 10.2025

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