Planai-Classic 2009

Planai-Classic 2009

14 Okt, 2009

 

Planai-Classic 2009: Auffahrt zur Planai - 2. Fahrtag, letzte Prüfung

Planai-Classic 2009: Auffahrt zur Planai – 2. Fahrtag, letzte Prüfung

Kennen Sie schon die neuen Heiligen drei Könige? Kaspar, Melchior und Waldegaard ??? Mit dieser Überschrift wurde Björn Waldegaard, der erste Rallyeweltmeister (1979 auf Ford Escort und Mercedes Benz), auf der Homepage der Planai-Classic 2009 im Ennstal begrüßt.

Dabei war er nur einer von vielen Stars, die 2009 das Ennstal kurz nach Silvester besuchten. Europameister 1965 und letzter Monte-Carlo-Mini Sieger (1967) Rauno Aaltonen, Schauspieler Klaus Wildbolz, Andreas Aigner, der Rallyeweltmeister 2008 der Serienautos, Ex-Rallyestaatsmeister Graf Ernst Harrach und Kom. Rat. Ing. Werner Fessl, sowie die Ennstal-Classic-Sieger der letzen zwei Jahre , das Ehepaar Baier und Pius Weckerle. Peter Pech saß diesmal als Beifahrer in einem Jaguar Mk II.

Lancia  war erstmals stärker vertreten durch das Ehepaar Evelyn und Gerhard Mischka, Gert Plankenhagen und Hanns-Werner Wirth (Planaisieger von 2007) mit Fulvias 1600 HF und Helmut Neverla/Mag. Richard Hollinek sen. auf Fulvia 1,6 HF.

Planai-Classic 2009: Ehepaar Mischka auf der Trabrennbahn Gröbming (Foto J. Mayrhofer)

Planai-Classic 2009: Ehepaar Mischka auf der Trabrennbahn Gröbming (Foto J. Mayrhofer)

Wenig Schnee bei der Planai-Classic 2009

Schnee war heuer leider Mangelware im Ennstal und so bezeichnete ich diese Veranstaltung als die „Ennstal im Winter“. Einzig allein die Straße von der Planaimittelstation bis zum Gipfel war eine schöne Winterlandschaft mit herrlichem Schnee.

Bei der heurigen Veranstaltung saß erstmals ein neuer Beifahrer an meiner Seite, und zwar der Verleger und Buchherausgeber Richard Hollinek sen., der im Vorfeld schon diverse Schnitttabellen ausarbeitete, damit wir im Bewerb stressfrei unterwegs sein konnten. Am Vortag des Bewerbes wurde wie immer auf einer vom Veranstalter angegeben Strecke der Wegstreckenzähler (z.B. Halda Twinmaster) geeicht, um dann bei der Rallye auch dieselben Kilometer wie im Roadbook angegeben zu haben. Das Justieren kann richtig lange dauern, da unter Umständen sogar das Twinmastergetriebe neu übersetzt, der Reifendruck auf das richtige Maß hingetrimmt werden muss, bis alles auf einen Meter genau stimmt.

Wie jedes Jahr begann auch 2009 die Planai Classic mit der ersten Sonderprüfung auf der hartgefrorenen staubigen Pferderennbahn von Gröbming. Die Aufgabe bestand darin, zwei Runden in der exakt gleichen Zeit zu absolvieren, was mir nur mittelmäßig gelang. (Platz 38  – die ersten 42 des Klassements lagen bei dieser Prüfung innerhalb einer Sekunde!)

Gegen 17 Uhr erfolgte dann der eigentliche Start in Gröbming mit einer Timing Prüfung. Wieder nicht sehr berühmt (Platz 35) und dann die erste Schnittprüfung, diesmal ein heftiger Patzer (Platz 31). Diese Prüfung war vom Helmut Zwickl ziemlich listig ausgesucht worden. Unmittelbar nach einem Bahnübergang hatte er die geheime Zeitkontrolle versteckt und wir sind natürlich voll dabei in die Falle gelaufen. Uns hat es nur ein wenig erwischt, aber 14 andere Teilnehmer hatten dort die Maximalpunkteanzahl ausgefasst.

Bei der nächsten Prüfung konnten wir endlich unser Potential voll ausspielen (Platz 2), denn es war eine sehr schwierige und lange Prüfung, in der Richard und ich richtig harmonierten. Die Prüfung Nummer 5 war die letzte vor der Zwangsrast in Schladming, dort waren wir ebenfalls nicht schlecht. Mit Platz 5 wurde unsere Platzierung im Gesamtklassement immer besser: Platz zwanzig von 52 Startern.

Nach der Pause ging es gleich fröhlich weiter in die Ramsau hinauf, wo ebenfall wieder eine Gleichmäßigkeitsprüfung auf dem Programm stand. Auf dieser sechsten Sonderprüfung fuhren wir im Konvoi mit Ing. Fessl und dem Escortfahrer Trierenberg, was der geforderten Gleichmäßigkeit nicht gerade förderlich ist (Platz 21). Die siebente Sonderprüfung hatte den bezeichnenden Namen „Eis“ und war auch so glatt wie Eis. Es ist jener Parcours, der Mitte Jänner bei der Icetrophy gefahren wird. Helmut Zwickl hatte hier eine Zeitvorgabe, die wahrscheinlich an einen Manfred Stohl mit 600 Nägel Maß genommen hatte, vorgesehen, doch Gott sei Dank siegte die Vernunft und die Zeit wurde auf ein vernünftiges Maß verlängert. Wir hatten bei dieser SP Glück, denn unmittelbar vor uns fuhr der Abschleppwagen in die Prüfung ein, um einen verunfallten Teilnehmer zu bergen. Und als wir schlitternd um eine Spitzkehre kamen, stand der Abschleppwagen mitten auf der Fahrbahn. Mit viel Geschick konnten wir einen Unfall vermeiden aber unser Rhythmus war ziemlich gestört aber trotzdem konnten wir gute Platzierung  erreichen (Platz 14). Die nächste Prüfung dürfte eine sehr schwierige gewesen sein, da wir mit 0,84 Sekunden neben der Idealzeit lagen, aber die Platzierung war im Vorderfeld (Platz 11).

Planai-Classic 2009: Trab, trab, meine Herren (Foto J. Mayrhofer/Salzburg)

Planai-Classic 2009: Trab, trab, meine Herren (Foto J. Mayrhofer/Salzburg)

Die letzte Etappe an diesem Tag führte und wieder nach Gröbming zurück und es gab natürlich wieder eine Timingprüfung, die wir mit 0,22 Sekunden schafften, aber trotzdem nicht ganz vorne dabei waren (Platz 22).

An diesem Abend wurden wir vom Veranstalter zu einem kleinen Galaabend eingeladen und im Laufe des Abends bekamen wir die Zwischenergebnisse – Neverla/Hollinek  lagen auf Platz 15.

Am zweiten Rallyetag ging es wie immer auf die Planai hinauf, wo endlich der erhoffte Schnee auf uns wartete. Zwei Läufe, die in derselben Zeit zu absolvieren waren, warteten als letzte Aufgabe auf uns. Wie immer patzte Helmut wieder, und die Zeitdifferenz war eigentlich mit 0,57 Sekunden zu groß – mit solchen Differenzen kann man nicht im Vorderfeld landen (Platz 23). Im Gesamtklassement hat uns das zwar keinen Platz gekostet, aber es wäre viel mehr möglich gewesen.

Wenn Sie sich das Gesamtklassement anschauen – www.ennstal-classic.at  – fehlten uns knapp sechs Sekunden auf den ersten Platz und auf Prüfung Nummer drei haben wir durch unsere eigene Dummheit sechs Sekunden verloren. Glücklicherweise ist mein Hals zu kurz, dass ich mich in den eigenen Hintern beißen kann.

Und nun zu den anderen Fulvias. Ehepaar Mischka lag sehr gut im Rennen und war bis zur letzen SP zwei Plätze vor uns, doch dann passierte Frau Mischka ein dummer Fehler. Beim Ablesen der 30-Sekunden-Stoppuhr hatte sie sich um einen halbe Minute geirrt (= 1 Zeigerdurchlauf) und schon war es nur mehr Platz 22. Gert Plankenhagen aus Deutschland, der Sieger der Panai-Classic 2007, kam auf Platz 18 ins Ziel.

Planai-Classic 2009: Blankenhagen/Wirth in Gröbming (Foto J. Mayrhofer)

Planai-Classic 2009: Blankenhagen/Wirth in Gröbming (Foto J. Mayrhofer)

Sieger wurden Wolfgang Meier/ Stefan Steiner auf einem Ford Escort Mk I 1300 mit 1,8 Sekunden Vorsprung auf Pius Weckerle/ Werner Gassner auf Porsche 914/6 und weiteren 9/100 Sekuneden auf Vater und Tochter Huemer auf VW 1302 S.

Und zum Schluss möchte ich ein Resümee ziehen. Bei etwas mehr Glück, bei viel Schnee (die Zeitabstände sind bei Schnee wesentlich größer) wäre eine Spitzenplatzierung locker in greifbare Nähe gerückt. Am Beifahrer lag es bestimmt nicht, denn der war einsame Spitze und wenn der Chauffeur das nächste mal sich mehr konzentriert, kann bestimmt noch etwas Besseres daraus werden.

Planai-Classic 2009

Planai-Classic 2009

Im diesen Sinne
Liebe Grüße aus dem Caströlsumpf wünscht Helmut J. Neverla

Fotos: J. Mayrhofer / Salzburg

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