Das Gute liegt so nah! – Die Voralpen Classic 2011

Das Gute liegt so nah! – Die Voralpen Classic 2011

15 Sep, 2011

Der alte Kater lässt das Mausen nicht! Vielleicht kann er doch noch etwas von den jungen Spunden lernen. Beim einem gelungenen Bewerb mit neuen Zeitnahme-Konzept – und das ganz nah bei Wien

Die Voralpen liegen ganz nahe bei Wien!

Die Voralpen liegen ganz nahe bei Wien!

Eine Antwort auf zwei Fragen:

  • Was tun mit seinem/ihrem historisch wertvollen Automobil ohne gleich in den Untiefen des Gleichmäßigkeitssports unterzugehen?
  • Was tun mit der langjährigen Erfahrung als Beifahrer und Organisatoren in vielen Veranstaltungen, die für eine Klientel ein überschaubares, leistbares Vergnügen in der Nähe (von Wien) ausrichten wollen?

Die Antwort:

Die Voralpen Classic 2011 Oldtimer Rallye

am 2. und 3. September 2011

Der Sportkalender ist zwischen April und Oktober voll mit Veranstaltungen, es gibt Cups und (Club)Meisterschaften, der interessierte Oldtimerfreund könnte sich und sein Fahrzeug vielteilen und findet doch nicht immer den Spaß, den er mit seinem „alten“ Auto haben will. Die Profile der Veranstaltungen reichen von der bunten Fahrt um den Kirchturm, bedingt professionellen/routinierten Pseudo-Rallyes, hochkomplexen (marketinggetriebenen) Mehrtagesveranstaltungen bis zu eher härteren Bewerben für „Nostalgiker“. Doch nirgends gibt es einen (schriftlichen) Ratgeber für den suchenden Oldtimer-Beweger.

Voralpen Classic 2011: Da sind noch die Kleber von der Monte Historic drauf - Startort Turin

Voralpen Classic 2011: Da sind noch die Kleber von der Monte Historic drauf – Startort Turin

Also muss die Mundpropaganda her. Hast Du gehört, hast Du gelesen http://www.a-t-a.at/voralpenclassic2011/, weißt Du schon … der Hommel und der Neger machen Anfang September eine Rallye in der Nähe von Wien, knapp 1 ½ Tage mit einer Strecke, die schon alle hundertmal gefahren sind, und jeder Menge Prüfungen – geheime, Lichtschranken und Schläuche – und Verbot von Elektronik (inklusive Funkuhr). Ich wurde mit sanftem Zwang von Peter Pech als Beifahrer in seine Fulvia 1600 HF gezerrt, auch Peter Landrichter wurde rückfällig. Die Namen der beiden Organisatoren versprachen eine bunte Mischung an Anforderungen und wenn der Sommer noch eine Woche weitergeht, dann fahr’ ma hin.

Und genau das traf zu. 30 Starter mit einer bunten Mischung aus Freunden, Bekannten, mehrfachen Konkurrenten bei anderen Veranstaltungen, aber auch vorsichtigen Anfängern trafen sich am Freitagmittag in Altlengbach (dort war übrigens auch die 1. 1000 Minuten Klassik 1998 zu Hause gewesen). Technische Abnahme mit Elektronik-Überprüfung, der Transponder wurde auf/im Fahrzeug befestigt, auf die klar formulierten Anforderungen bei der Fahrerbesprechung nochmals hingewiesen und es ging bei strahlendem Sonnenschein los ins niederösterreichische Alpenvorland. Mit wenigen Ausnahmen kannte „man“ die Straßen, aber die Routenzusammenstellung in Verbindung mit unbekannten kleinen Sträßchen ergab volle Beschäftigung.

Voralpen Classic 2011: Start in Altlengbach am Samstag "frühmorgens" um 9:00 Uhr

Voralpen Classic 2011: Start in Altlengbach am Samstag „frühmorgens“ um 9:00 Uhr

Freitag waren in drei Etappen auf in Summe 220 km sieben Prüfungen mit geheimen Messstellen sowie neun Timingprüfungen zu absolvieren, da blieb sogar für eine gute Brettljause auf dem Hocheck ausreichend Zeit.

Samstag ging es um 9:01 Uhr los, vier Etappen mit 350 km und Mittagspause am Hochkogl bei Randegg mit herrlichem Blick aufs Mostviertel sowie 10 Prüfungen mit geheimen Messstellen und vier Timingprüfungen waren zu bewältigen. Um 18:00 Uhr war das erste Fahrzeug wieder in Altlengbach, um 20:00 Uhr gab es dann das ausgezeichnete Abendessen und ein paar Blätter bedrucktes Papier zur Dokumentation der erreichten Ergebnisse. Auch die Pokale waren „anders“: Bunte, pulverbeschichtete Motorteile von der Kurbelwelle bis zum Kipphebel zeigten, dass die beiden Veranstalter genau wissen, was die Teilnehmer erwarteten.

Voralpen Classic 2011: (Geschmacklose) Pokale hat ja schon jeder zu Hause, doch diese Preise ...

Voralpen Classic 2011: (Geschmacklose) Pokale hat ja schon jeder zu Hause, doch diese Preise …

Und was war das Erwähnenswerte an dieser Premierenveranstaltung? Die geglückte Verbindung des Wissen der Veranstalter um die „Wünsche“ der Teilnehmer, der ausgezeichneten Streckenwahl auf bekannten Straßen, was die Attraktivität nicht einschränkte, ein vernünftiger Zeitplan ohne Hektik und die GPS-Technik, welche eine Vielzahl an Messungen ohne kryptisches Verstecken hinter den Büschen ermöglichte. Nicht mehr auf immer enger werden, verzwickten Wegen, welche höchste Konzentration erfordern, zu messen, sondern durch die Anzahl die Abhängigkeit von wenigen Messungen zu verringern. Die Patzer kommen auch ohne Pfadfinderaufgaben zustande. Gewonnen haben „natürlich“ zwei Profis (P. Weckerle/O. Schlager), die ja bei jeder Art von Bewerben erfolgreich sind, aber auch der Rest des Feldes haderte nicht mit dem Schicksal.

Voralpen Classic 2011: Da ist der Schlauch - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 und drüber

Voralpen Classic 2011: Da ist der Schlauch – 5 – 4 – 3 – 2 – 1 und drüber

Das  Feld wurde durch den Veranstalter professionell technisch betreut, keiner blieb liegen, jeder blieb mobil, auch wenn unkonventionelle Lösungen gefunden werden mussten.

So bleibt mir – und hoffentlich auch den anderen Teilnehmern – nur den beiden Veranstaltern für die Konzeption und Durchführung der Rallye zu danken. Sie wissen genau, was zu tun ist, 2012 sollten das mehr Teilnehmer nutzen – denn das Gute liegt so nah.

E. Marquart / 9.2011

Voralpen Classic 2011: Großes Bild vom kleinsten Mobil - Morgan Threewheeler - der Aston blieb zu Hause.

Voralpen Classic 2011: Großes Bild vom kleinsten Mobil – Morgan Threewheeler – der Aston blieb zu Hause.

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