32. Seiberer Bergpreis 2017

32. Seiberer Bergpreis 2017

7 Mai, 2017

Der österreichische Club „Erster Österreichischer Kleinwagen Club“ www.eokc.at veranstaltete 2017 seinen 32. Seiberer Bergpreis in Weißenkirchen/Niederösterreich hinauf auf den „Seiberer“. Diese ungefähr 6 km lange Bergstraße, die aus dem Weinort Weißenkirchen an der Donau hinauf auf das Bergplateau über dem Donautal führt, hat eine lange Motorsportgeschichte, die vom Club seit vielen Jahren in sehr ziviler Ausprägung mit dem jährlichen Bergpreis zu Frühlingsbeginn weitergeführt wird.

Seiberer Bergpreis 2017 - Start

Seiberer Bergpreis 2017 – Start

Bis in die 1970er-Jahre wurde die Straße bei vielen Bewerben im Renntempo befahren, der Seiberer war eine „fixe“ Sonderprüfung bei regionalen Wertungsfahrten und internationalen Rallyes wie Semperit Rallye und Österreichischer Alpenfahrt. Ihr Berichterstatter erklomm als Fahrer und Beifahrer acht Mal die sich laufend ändernde Bergstrecke: von einer durchgehenden Sandstraße bis zum durchgehenden Asphalt-Teppich mit unterschiedlichen Zielllinien gab es unterschiedliche Bedingungen, sodass die gefahrenen Zeiten nur bedingt miteinander verglichen werden können. Bengt Söderström auf Ford Escort TC fuhr die 6,0 km 1968 bei der Alpenfahrt nächtens 4:07,8 Minuten = 90 km/h.

Seiberer Bergpreis 2017 - wiederauferstandene Appia

Seiberer Bergpreis 2017 – wiederauferstandene Appia

Heute gibt der Veranstalter vor: Der Bergpreis ist Gleichmäßigkeitsbewerb, das heißt, es wird ausschließlich die Zeitdifferenz zwischen den beiden Läufen gewertet. Eine Überschreitung der zulässigen Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h führt zur Disqualifikation. Für die Wertung wird die Zeitdifferenz der beiden gefahrenen Läufe herangezogen. Die gefahrene Geschwindigkeit wird in keiner Weise bewertet. So hat jeder die gleiche Chance zu gewinnen. Den Teilnehmern ist die Verwendung von Uhren und anderen Zeitmessgeräten strengstens untersagt und führt ebenso wie deutliches Verlangsamen vor der Ziellinie zur Disqualifikation!

Seiberer Bergpreis 2017 - in der Ruhe liegt die Würde - Manuel Mayer

Seiberer Bergpreis 2017 – in der Ruhe liegt die Würde – Manuel Mayer

Einige Freunde aus der Lancia-Gemeinde zieht es seit Jahren in die Wachau, mit mehr oder weniger Markenfreunden nehmen sie die endlosen Wartezeiten in Kauf, um in angemessener Gesellschaft ähnlich Verrückter den Berg mit überschaubarem sportlichen Ehrgeiz zu erklimmen. Ein Höhepunkt war das Jahr 2013, als Gerald Wöss zum Fulvia-Jubiläum 14 Lancisti zur Teilnahme motivieren konnte. Weitere Höhepunkte sind die Platzierungen von Dr. Thomas Herbsthofer, der mit seiner Frau im Rahmen eines Wachau-Kurzurlaubes seit Jahren Pokale nach Hause bringt.

Seiberer Bergpreis 2017 - Appia auf dem Weg zum Start

Seiberer Bergpreis 2017 – Appia auf dem Weg zum Start

2017 waren nur drei Lancia am Start, alle erprobte Seiberer-Bergsteiger Manuel Mayer mit dem 1,3 S Coupé, Dr. Herbsthofer mit dem roten 1,3 S Coupé und Gerald Wöss – mit der Appia S1 Baujahr 1954. Lancianews hat vor einigen Wochen in der Rubrik „Technik“ vom erfolgreichem Abschluss eines Projektes aus dem Jahre 2006 berichtet. Thomas Ceschka hatte die kleine Limousine aus Triest geholt, doch der Eifer war bald erlahmt, in den beiden letzten Jahren wurden dann in Oberösterreich Nägel mit Köpfen gemacht, sodass die Appia im März 2017 typisiert und angemeldet wurde. Als erste Ausfahrt stand der Seiberer Bergpreis auf dem Programm. An- und Rückreise sowie die Bewältigung der Bergstraße wurden klaglos absolviert – die „kleine Aurelia“ machte Spaß und keine Sorgen.

Seiberer Bergpreis 2017

Seiberer Bergpreis 2017 – Lancia Appia S1

 

Seiberer Bergpreis 2017 - Lancia Appia S1

Seiberer Bergpreis 2017 – Lancia Appia S1

Zum „sportlichen“ Teil des Bergpreises: 250 Teilnehmer starteten mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen – vom Rennfahrrad, über die buntesten Zwei- und Dreiräder, jeder Menge herrlich plärrender Steyr Puch 500/650T bis zu Volvo-Gästeklasse – die 11 (!!) „Gleichmäßigsten“ hatten die beiden Läufe unter einer Sekunde Differenz gefahren. Und das ausschreibungsgemäß ohne Uhr – Honi soit qui mal y pense.

Seiberer Bergpreis 2017 - Lancia Fulvia 1,3 S

Seiberer Bergpreis 2017 – Lancia Fulvia 1,3 S

Dr. Herbsthofer hat mit 1,37 Sekunden den Klassensieg und Platz 17 erreicht, die Appia Platz 141 mit 10,36 Sekunden und Manuel Mayer ließ sich nicht unter Druck setzen, 23,9 Sekunden und Platz 204.

Seiberer Bergpreis 2017 - so sehen Klassensieger aus

Seiberer Bergpreis 2017 – so sehen Klassensieger aus

Es war ein wunderschöner, kühler Frühlingstag in der Wachau gewesen – eine Woche früher war noch Schnee auf der Straße gelegen!

 

 

E. Marquart / 5.2017

 

 

 

 

Seiberer Bergpreis 2017 - die Appia beim Start zum 1. Durchgang

Seiberer Bergpreis 2017 – die Appia beim Start zum 1. Durchgang

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sicherheitsfrage *

Download mp3