Padua 2008 – Bildinterpretation von der Auto e Moto d’Epoca 2008

Padua 2008 – Bildinterpretation von der Auto e Moto d’Epoca 2008

8 Okt, 2008

Sprechen Sie ausreichend Italienisch? Wären Sie ein Gesprächspartner dieser Expertenrunde“ in Padua?

Eine kleine Bildinterpretation von der Auto e Moto d’Epoca 2008

AutoMoto d'Epoca 2008: Halle für Privatverkäufe

AutoMoto d’Epoca 2008: Halle für Privatverkäufe

Unsere Berichterstatter haben sich in allen Hallen „herumgetrieben“ – aus Neugierde, Interesse, mit wachen Augen, mit besonderen Schwerpunkten und auch ironischer Distanz. Das obenstehende Foto hat nach der Rückkehr nach Wien zu originellen Interpretationen unter dem Moto „Beobachtung aus drei Schritten Entfernung“ geführt – Luigi Pirandello hat in seinem Theaterstück „So ist es – ist es so?“ („Cosi è (si vi pare)“ 1917) die Subjektivität aller Beobachtungen dargestellt.

  • Typische Eigenschaften eines Aprillia-Käufers: Alter > 60 Jahre, Glatze, Italiener – Verständigung durch wenig Worte und viele Armbewegungen.
  • Typische Eigenschaften eines Aprillia-Verkäufers: Alter > 60 Jahre, keine Glatze, vermutlich Toupet (genannt „Pepi“), auf dem nur noch spärlich bewachsenen Kopf, Anzug wegen Kompetenz, wehleidiges Gesicht bei zu detaillierten Käuferanfragen.
  • Buying center: ein Käufer, zwei consiliere, davon einer Techniker = der kleine glatzerte Runde, der zweite ein Ästhet = der längere glatzerte Dünne.
  • Kaufobjekt: diese Aprillia ist also echt ein Benchmark und stammt aus einer Sammlungsauflösung, wahrscheinlich auch eines glatzerten Herrns, der des Wassernachfüllens bei jedem erklommenen Hügel überdrüssig geworden ist, nun eine junge Freundin hat und sich dafür einen Miura um drei Lancias kaufen wollte.
  • Nutzt nur nix: Miura zu teuer, außerdem kann nur die Freundin aus diesem Auto wieder gscheit aussteigen, weil wenn’st mal Aprillia gefahren bist, haust dir nur den Kopf an.
  • Die Kaufanordnung: der Verkäufer mit dem wehleidigen Gesicht hat echt geheult, weil der kleine Glatzerte ihm bei diesem an sich tollen Auto auf entscheidende Detailfehler aufmerksam gemacht hat (wahrscheinlich waren zwei original Schrauben ausgenudelt), und dann ja der Ästhet – wie Ästheten das halt immer machen – händreingend über den Wehleidigen hergefallen ist.
  • Der Käufer typisch ahnungsloses Beiwerk, der halt auch was sagt und Hände bewegt.
  • Der Fotograf dieser Szene: angehender Ästhet, azubi, ganz aus dem Häuschen, weil er endlich einen Sinn für sein finanzverseuchtes Leben danach entdeckt hat.
  • Die Zuschauer dieser Inszenierung: ein Wiener Zerrep(AAA)rierer und ein ins Land eini schauender, geprüfter jüngerer oberösterreichischer Lanciaenthusiast.

Ein ungenannt sein wollender „stiller“ Beobachter / 10.2008

Sollten Sie andere Schlüsse als unsere Berichterstatter ziehen, verweise ich nochmals auf Luigi Pirandello.

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